Therapien Poliomyelitis
- ASPr-SVG

- 19. Juni
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Noch heute gibt es keine medikamentöse Therapie, falls es zu einer Poliomyelitis-Erkrankung kommt. Akutes Stadium Noch heute gibt es keine medikamentöse Therapie, falls es zu einer Poliomyelitis-Erkrankung kommt. Daher liegt der Fokus der Behandlung von Polio-Betroffenen im akuten Stadium auf einer raschen Wiedererlangung körperlicher Kräfte, um Komplikationen der Krankheit zu verhindern. Dazu gehören unter anderem
• 2 bis 3 Wochen komplette Bettruhe
• Vollwerternährung
• Frühzeitiger Beginn von leichter, passiver Physiotherapie
• Intensive Hautpflege und spezielle Lagerungen, um Wundliegen (Dekubitus) oder Kontrakturen zu verhindern
• Falls nötig, maschinelle Atemunterstützung
• Eventuell Schmerzbehandlung
Erholungsphase
Nach der Akuttherapie ist es für alle Polio-Betroffenen, insbesondere bei paralytischen Verläufen, extrem wichtig, mit der physikalischen Therapie weiterzumachen.
Durch die vorsichtig zu planende und durchzuführende Therapie können überlebende Neurone neue Fasern bilden und so teilweise die Funktion der abgestorbenen Neuronen übernehmen. Dies kann zu einer gewissen Rückbildung der Lähmungen führen. Durch die Zunahme der Grösse der motorischen Endplatte ist diese jedoch einer starken Belastung ausgesetzt. Nach einem Zeitraum von 15-40 Jahren kann es zu einer Degeneration dieser motorischen Endplatte kommen und ein Post-Polio-Syndrom entstehen.
Impfung
Die Polio-Impfung soll verhindern, dass es bei einem Kontakt mit Polio-Viren zu einem Krankheitsausbruch mit seinen schwerwiegenden Folgen kommt. Heute stehen zwei verschiedene Impfstoffe zur Verfügung: seit 1955 die von Jonas Salk entwickelte inaktivierte Polio-Vakzine IPV sowie seit 1961 die von Albert Sabin entwickelte orale Polio-Vakzine OPV. Mit dem Einsatz beider Impfstoffe und ihren jeweils spezifischen Vor- und Nachteile wurde die Zahl der Poliomyelitis-Erkrankungen seit den 1950er-Jahren weltweit drastisch reduziert. In der Schweiz und vielen anderen Polio-freien Ländern wird der orale Polio-Impfstoff nicht mehr angewendet. Lediglich im Falle eines Polio-Ausbruches käme der Lebendimpfstoff noch zum Einsatz, da er einen schnelleren und kostengünstigeren Impfschutz darstellt.



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